Konfliktmuster

Die universale Erkenntnis: 

Je mehr wir vor Konflikten davonlaufen,
desto mehr meistern sie uns.
Je mehr wir sie zu vermeiden versuchen,
desto mehr kontrollieren sie uns.
Je weniger wir Konflikte fürchten,
desto weniger verwirren sie uns.
Je weniger wir unsere Differenzen verleugnen,
desto weniger teilen sie uns.

(David W. Augsburger)

Beginn einer Beziehung:
Wenn wir eine Beziehung eingehen, geschieht das oft im Rausch der Gefühle, wir sind angeregt und inspiriert voneinander und bereit, vieles miteinander zu teilen. Voller guter Hoffnung machen wir uns auf den Weg in die Zukunft mit einer Beziehung, deren Rahmen und Inhalt wir gemeinsam gestalten wollen.

Nach eine Weile stellen wir fest:
Konflikte sind unvermeidlich!

Konflikte sind immer eine Herausforderung und gleichzeitig eine Chance, uns gegenseitig besser kennen zu lernen. Für eine lebendige Beziehung sind unsere Unterschiedlichkeiten genauso wichtig wie unsere Ähnlichkeiten.

Wenn sie nicht miteinander gestritten haben, kennen sie sich nicht. (Chinesisches Sprichwort)

Konflikte sind lösbar!
Die Lösung für Konflikte liegt in unseren eigenen Handlungsmöglichkeiten, die wir erweitern können, wenn wir uns von alten Mustern lösen.

Gängige Konfliktmuster sind:

1. Beide entziehen sich dem Konflikt:
Das Thema wird fallengelassen und möglichst nicht mehr angesprochen. Es entstehen »Tabuthemen«, die langsam immer mehr die gesamte Kommunikation in der Beziehung einschränken. Das Paar spricht immer weniger über die Dinge, die ihnen wirklich wichtig sind oder sie gehen sich immer mehr aus dem Weg. Das Interesse und die Lust aneinander schwinden und die Beziehung löst sich langsam auf.

2. Eine/einer entzieht sich dem Konflikt und die/der andere lässt sich darauf ein:
Eine/einer versucht, die andere/den anderen dazu zu bewegen, sich dem Konflikt zu stellen. Die/der andere läuft weg oder entzieht sich dem Konflikt auf ihre/seine Weise. Eine/einer reagiert mit Wut und die/der andere entzieht sich noch mehr. Manchmal sind die Rollen austauschbar, viele Frauen und Männer kennen beide Seiten. Es kommt zu keiner Lösung und Frustration entsteht und staut sich immer mehr auf.

3. Beide lassen sich auf den Konflikt ein:
Jetzt hängt die Lösung von der Konfliktfähigkeit des Paares ab. Wenn jede/jeder »Recht« haben will, entfachen sich erbitterte Kämpfe. Es geht um Sieg und Niederlage. Wenn beide der Wut freien Lauf lassen, kann das zu Verletzungen und großer Frustration auf beiden Seiten führen.

Anleitung für Konfliktgespräche

Der Umgang mit Konflikten ist speziell dann schwierig, wenn unsere Gefühle hochkochen. Angst und Wut verhindern das Verständnis und eine Lösung. Kompromisse verschieben das Problem oft nur und lösen es nicht.

Auf solche Situationen können Sie sich vorbereiten, indem Sie gemeinsam unter professioneller Anleitung Konfliktgespräche üben. Ihre Konfliktfähigkeit und Ihr Handlungsspielraum erweitern sich und Sie können kreative Lösungen erarbeiten.

Wenn Sie in der Lage sind, eigenständig Lösungen für Ihre Konflikte zu erarbeiten, werden Sie Vertrauen in Ihre Beziehungsfähigkeiten entwickeln. Jeder gemeisterte Konflikt wird Ihre Beziehung festigen und zu Ihrer beider Zufriedenheit beitragen.

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